Mittwoch, 26. Januar 2011

DSDS-Fachkräfte-Mangel

Man dachte vielleicht, in diesem Zusammenhang ist Deutschland das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, aber so langsam haben sich scheinbar alle Idioten, Deppen, Nieten, Honks und mieserablen Sänger die Klinke in die Hand gegeben.


Was war das für eine Revolution, als diese Casting-Shows damals im TV erstmals ausgestrahlt wurden. Da erblickten Talente das Licht der Welt, die anfangs sogar irgendwie Fuß fassen konnten in der harten Welt des Musik-Biz, dann aber doch von der Last der zweitklassigen und alljährlichen internen Konkurrenz vom Markt geschoben wurden. Wer kann schon noch alle Gewinner von DSDS aufzählen bzw. wie hießen die ganzen quietschigen Mädels-Kitsch-Combos nochmal? Geblieben ist jedenfalls nicht viel von deren Glanz, nur manche konnten sich auf irgendeine Weise im Show-Geschäft festigen und müssen nicht versuchen, als Otto-Halbnormal-Bürger über die Runden zu kommen.
Viel besser als das One-Hit-Wonder am Ende war aber sowieso seit Anbeginn der Casting-Zeitrechnung die Bloßstellung von fehlendem Talent, fehlendem Selbstwertgefühl und fehlender Scham. Was haben wir gelacht! Okay, mittlerweile sind der Checkar von sonst wo und Menderez nur noch Running Gags, aber es gibt noch ein paar dieser bemitleidenswerten Kreaturen, die sich "mit ohne alles" vor die Kamera stellen. Schiefsinger, überschätzte Egos, Kostümfanatiker. Noch besser als die bloße Präsenz, die schon für ein Lachen sorgt, ist Dieters vernichtende Kritik, wenn er seinen Sprüchehammer auspackt, in den die Wörter "Verachtung, Zynismus und Ehrlichkeit" eingraviert sind. Wem er damit auf den Schädel haut, dem schwinden alle Schnapsideen von der 89° steilen Karriere davon. Das einzig blöde ist, dass Dieter sich mittlerweile so zurückreißen muss, nachdem man ihn in mehreren Zivilklagen als Unmenschtier dargestellt hat. Seelische Körperverletzung war wohl der passende Ausdruck. Was erwarten die Kandidaten auch, wenn man so viel kann wie ein Sandkorn in der Wüste und dann nach dem gelben Wisch bettelt? Das ist so als würde sich jemand vor den Türsteher eines angesagten Clubs stellen und seine Mudder beleidigen. Nur manchmal tun einem manche Kandidaten etwas Leid, nämlich die, die schon auf den ersten Blick geistig nicht vollständig entwickelt sind, von irgendjemandem Dahergelaufenen zum Auftritt überzeugt wurden und dann doch ihr "Bestes" geben. Aber in den Fällen nimmt auch Dieter sich mal zurück. Gut so, sonst könnte man das nicht gutheißen.

Theoretisch reicht dieses Konzept der komödiantischen, nicht immer über der Gürtellinie liegenden Bloßstellung aus, um deluxe zu amüsieren, doch: Irgendwann ist jeder Depp mal vorgeführt und jede Trulla davon überzeugt worden, dass sie nicht Celine Dion singen kann und auch nicht einmal in ihrem zweiten Leben singen können wird. Das passiert gerade in der jetzigen Staffel. Pro Castingfolge sind es gerade mal 5 oder 6 Leutchens, die präsentiert werden. Dabei sind dann ein oder zwei Gescheite, größtenteils minderjährig, dem Rest piepts hinter der Stirn. Diese paar Kandidaten werden dann in einem Übermaß präsentiert, dass regelrechte Langeweile aufkommt. Zu langes hin und her, dann wieder der nervige Froschschenkelklopfer, der durch billige Animationen alles in die Länge zieht... es lahmt. Man merkt einfach, es sind scheinbar nicht mehr viele Untalentierte übrig geblieben. Die Dummen haben es kapiert, die flackernden Kerzen in deren Köpfen sind endgültig erloschen. Und dieser Mangel muss nun irgendwie ausgeglichen werden.
Lustiges Detail am Rande: Der Autor dieser Zeilen hatte selbst einmal den Bewerbungsbogen für besagte Show in der Hand. Im Kleingedruckten steht, dass man sich einverständlich erklärt, mit dem Gefilmten Schabernack anstellen zu lassen. Wenn es lustig werden soll, werden Szenen einfach willkürlich aneinander geschnitten, bis die Halbdoofen völlig doof da stehen. Gutes Beispiel ist der neue Knastjunge alias Menowin 2, mit der bisher atemberaubendsten Stimme (ohne Witz): in der Preview heißt es noch, er habe Leute für Geld überfallen und er sei der Beste darin gewesen. Ohohoh, böser Junge! Berichtigt ist es aber so, dass "der Beste sein" auf seine Gesangskünste bezogen war.
Jap jap, dem Casting-Format geht die Luft aus. Zum Glück hat man mit "Das Supertalent" eine gute Alternative im Programm, bei der sich notfalls auch die gleichen Leute auf andere Weise blamieren können. Was DSDS interessant gemacht hat, war eh noch nie, welche 0815 am Ende auf dem Sieger-Podest stand. Wichtig ist nur, wer es nicht mal ansatzweise nach oben geschafft hat.

Dienstag, 18. Januar 2011

Trailerschau #3

Heute mal mit etwas mehr Drama, Baby.


Love
Ich weiß nicht, was am Ende bei diesem Film herauskommt, aber ich muss das Ergebnis einfach sehen. Dieser Tanz von Farben und Bildern wirkt virtuos und aufregend. Hier die grobe Handlung: ein Astronaut kämpft auf einer Raumstation um sein Leben, als die lebenserhaltenden Mechanismen versagen. Und dann: wow. Joa, dann nur noch wow. Wow.
Start: Irgendwann 2011 in Deutschland?

Biutiful
Ich habe "Amores perros" und "Babel" nicht gesehen, dafür jedoch "21 Gramm" mit Sean Penn, Antonio Banderas und Naomi Watts. Und wer behauptet, es geht in Twilight um die großen Gefühle, der wird nach diesem Film eines besseren belehrt. Bekannt ist der spanische Regisseur für tränenreiche und bittere Dramen, die unter die Haut gehen. Ich bin mir stark sicher, dass sein neuer Film auch in diese Kategorie fallen wird. Javier Bardem (der Psychopath mit dem Bolzenschussgerät aus "No Country For Old Men") spielt einen Mann, der auf der Flucht vor seinem eigenen Leben ist. Tragisch und toll.
Start: 10.03.2011

Winter's Bone
Zu wenig Leute haben wahrscheinlich den Antikriegsfilm und 6fachen Oscar-Gewinner "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" gesehen. Wer ihn kennt, ist mit Sicherheit auch am neuen Drama der Regisseurin Bigelow interessiert: ein Mädchen aus einer US-Kleinstadt-Vorstadt sucht nach ihrem Vater, als das Haus auf der eher schlechter gestellten Familie auf dem Spiel steht. Was hat ihr Daddy wohl verbockt? Wird mindestens Goldjungen absahnen.
Start: 31.03.2011

The Way Back
Ein Wort beschreibt diese Bildgewalt ganz gut: monumental. Sechs Gulag-Häftlinge fliehen aus dem Straflager und erleben eine Odyssee über einen gesamten Kontinent, der vielseitiger und herausfordernder nicht sein könnte. Mal sehen, wie gut der Film am Ende wirklich ist. Wer auf Abenteuer steht, sollte hier doppelt hinschauen.
Start: 2011

Hereafter - Das Leben danach
Neues Jahr, neuer Film von Clint Eastwood. Das soll nicht negativ klingen, denn die letzten Werke des Altmeisters konnten ihr hohes Niveau halten. Bleibt die Frage, wie ein Regisseur, der sonst für das Dramatische bekannt ist, mit dem Übersinnlichen umgehen kann. Matt Damon spielt den Mann mit der engen Freundschaft zum Leben danach. Wie beeinflusst das die Schicksale seiner Mitmenschen?
Start: 27.01.2011

Brothers
Endlich, endlich - lange nach dem Kinostart in den Staaten startet dieses starke und prominent besetzte Drama auch bei uns. Als ein Familienvater (Tobey Maguire) im Irakkrieg scheinbar fällt, bricht für seine Familie eine Welt zusammen. Um den Hinterbliebenen Beistand zu leisten, kümmert sich der Bruder des Mannes (Jake Gyllenhall) um den Haushalt, die Kinder und um seine Schwägerin (Natalie Portmann). Aus so viel Zuneigung entsteht allmählich eine neue Beziehung, die plötzlich erschüttert wird, als der Totgeglaubte traumatisiert und verstört aus dem Irak zurückkehrt. Als er erfährt, was zuhause passiert ist, bricht er aus sich heraus. Schon der Trailer vermittelt pure Gänsehaut und reichlich Gefühle. Die Presse fand bereits viele lobende Worte.
Start: 27.01.2011

Tree Of Life
Brad Pitt und Sean Penn sind in den Hauptrollen dieses Dramas zu bewundern. Der junge Jack wächst in den USA der 60er auf und sieht sich im Zwiespalt: während seine Mutter ihn mit Blick auf wohlgemeinte Ideale und einen hingebungsvollen Umgang erzieht, will der Vater (Brad Pitt) ihn eher stärken, damit er bereit für das "harte Leben" ist. Jack ist fortan verloren in sich selbst und versucht nun in der Gegenwart (jetzt von Sean Penn gespielt) seinen wahren Weg zu finden. Vielversprechende Schauspieler und große cineastische Bilder heben diesen Film hervor. Ich bin gespannt, wie viel Magie in diesem Werk schlussendlich stecken wird. Der Trailer dieser Familien- und Selbstfindungsgeschichte enthält bereits reichlich Wunderbares. Wird bestimmt wunderbar.
Start: 23.06.2011

Restless
Eine (keine übermäßig schnulzige) Liebesgeschichte über einen Jungen, der sich heimlich auf Beerdigungen schleicht und dort ein Mädchen kennenlernt. Doch so lupenrein ist die Geschichte nicht: sie hat eine Krankheit und er hat einen imaginären Freund - Hiroshi, ein japanischer Pilot aus dem zweiten Weltkrieg. Klingt nach einer süßen und sympathischen Romanze, die genauso herzlich wie "(500) Days Of Summer" werden könnte. Mal sehen.
Start: 2011

The Fighter
Ding-dong und die Oscar-Konkurrenz geht auf die Bretter. Hier ein weiterer ganz heißer Anwärter um die Goldjungen der Verleihung 2011. Ein kleiner, eigentlich recht unbedeutender Boxer namens Mickey (Mark Wahlberg) ist durchaus ein talentierter Boxer, doch im entscheidenden Kampf bekommt er mächtig auf die Fresse. Seine Karriere scheint dahin, seine familäre Situation ist nicht die beste und auch mit seinem Bruder und Coach Dick (Christian Bale) kriselt es. Als ihm die Chance für ein Comeback geboten wird, sagt er zu und tut alles für seinen Sieg. Von wegen "typische-von-unten-nach-oben-Story", das wird ein richtig gutes Sportler-Drama mit einer packenden Geschichte über einen Athleten und seine Familie. Mag schon oft so oder so ähnlich da gewesen sein, aber wird mit hoher Wahrscheinlichkeit trotzdem sehr sehenswert.
Start: 07.04.2011

So, jetzt bitte die Tränen aus den Augen wischen! Es geht "normal" weiter.

Ohne Limit - Limitless
Ja, klingt so ähnlich wie "Restless", aber hat mit dem Film nur diese eine Silbe gemeinsam. Seit "Hangover" ist Bradley Cooper der wohl gefragteste Beau in Hollywood. In diesem Film spielt er den Main-Part an der Seite von Robert De Niro. Als Autor landet er in einer Schaffenskrise, die er zu überwinden scheint, als er eine neue Wunderdroge entdeckt, die die zigfache Wirkung eines Kokain-RedBull-DextroEnergy-Cocktails hat und ihn die vollen hundert Prozent seines Gehirns ausloten lässt. Fortan ist sein Verstand dermaßen präzise, dass ihm alles in den Schoß fällt: die steil nach oben verlaufende Karriere, Geld und natürlich auch das besondere Mädchen... Gefährlich wird es, als er plötzlich sein Gedächtnis verliert und ihm die ersten Leute (wie De Niro) auf die Schliche kommen. Ich weiß nicht, was ich von diesem Trailer halten soll: Wird's anspruchsvoll? Wird's spannend? Oder am Ende doch nur Popcornkino zwischen dem berüchtigten Halben und dem Ganzen?
Start: 07.04.2011

Werner Eiskalt!
Jungs, Männer und Kerle, sperrt die Lauscher auf! Der Kultlehrling mit langer Dödelnase und den eisblockgroßen Vorderzähnen bekommt einen neuen Leinwandauftritt! Eigentlich war der Film schon für den Sommer 2010 vorgesehen, aber wer weiß, warum man den Start verschoben hat. Jedenfalls sind natürlich auch Andy, Eckhardt, Meister Röhrich, die Rockers, Günzelsen, Hübenbecker, die Deppen vom Dienst und und und dabei. Davon geh ich zumindest aus... Werner ist einfach Kult, aus diesem Grund kann man sich die alten Filme mit seinen Bros immer wieder anschauen - am besten noch mit ein paar Bier (immerhin ist der "Ballermann 6"-Regisseur am Werk). Dann wird wieder zitiert, nachgeahmt und gelacht bis Borstis Schwarte kracht. Geplant ist ein Mix aus Comic und Rl wie in Teil 1. Herrlich. Alle Fans (und wahrscheinlich auch nur die) freuen sich also auf den Sommer, denn dann wird's wieder Werner!
Start: Sommer 2011

The Mechanic
Darf natürlich bei keiner Trailerschau fehlen: die Action-Sparte. Wieder ein neuer Jason Statham, diesmal ein Rachethriller um einen Auftragsmörder, der wahrlich ein Könner seines abtrünnigen Fachs ist. Der Plot ist schnell erzählt: Jener Typ (Statham) macht mit seinem Gehilfen, dem Mechaniker, Jagd auf einen Anzugträger, mit dem er ursprünglich mal zusammengearbeitet hat, der ihn aber dann verarscht hat. Joa. Leider sieht das Ganze "nur" solide aus. Die Action mag stimmen, aber ich vermute, dass es keine überraschenden Story-Wendungen geben wird. Trotzdem wird's hoffentlich doch genügen, um einen netten Abend im Kino zu bereiten. Hoffentlich. Ist übrigens das Remake eines 72er Films mit Charles Bronson: "Kalter Hauch".
Start: 07.04.2011

Cowboys & Aliens
Woohoo, was für eine WTF-Kombination. Der Regisseur von "Iron Man" packt Daniel Craig und Harrison Ford in ein Kinospektakel, das auf einem Comic basiert. Und Steven Spielberg produziert den Streifen auch noch. So doof der Titel klingt, der Trailer macht wirklich Lust auf mehr und deutet einen wirklich sehenswerten Blockbuster mit reichlich Pfiff an. Worum es geht? Na um Cowboys und um Aliens. Die Frage erübrigt sich von selbst... Yeehah!
Start: 15.09.2011

Paul - Ein Alien auf der Flucht
Wer "Hot Fuzz" und "Shaun of the Dead" gesehen hat, wird gleich wissen, wer Nick Frost und Simon Pegg sind. Und diejenigen werden sich auch freuen, dass die Beiden zum dritten Mal für eine gemeinsame Komödie vor der Kamera gestanden haben. Zwei absolute SciFi-Nerds, gabeln auf der Straße ein Alien auf, als sie unterwegs zur Area 51 sind. Böse ist das Alien zum Glück nicht, dafür reißt es versaute Sprüche, hat Bock Bier und ist auch sonst für jeden Scheiß zu haben. Nur das FBI hat keinen Bock, mit Paul einen draufzumachen... Ob das der Kult-Hattrick für die beiden britischen Schauspieler wird oder doch nur was Nettes?
Start: 14.04.2011

Sonntag, 16. Januar 2011

Ein Leben auf dem Standstreifen

Manchmal habe ich das Gefühl, das Leben, die Technologie und überhaupt alle rasen mit einem Lambo über die Überholspur, während ich mit einem 25km/h-Fiat über den Seitenstreifen krieche.


Mein allererster richtiger Blog-Eintrag drehte sich anno 2009 darum, dass ich gerade mein neues Handy kennengelernt hatte, das Nokia 6210 Navigator. Es ist ein nobler Slider, blaue Tastenbeleuchtung, macht gute Fotos, lässt sich Prima bedienen und ist dann auch noch ein Nokia - besser konnte die Wahl für mich nicht fallen. Doch jetzt sind es nur noch wenige Monate, bis die 2 Jahre wieder abgelaufen sind und ich mich trennen muss. Auch wenn schon der Teil einer Taste abgesplittert ist, das Display wie Toni das Narbengesicht ausschaut, die Oberfläche nach reichlicher Nutzung aussieht wie das unebene Gesicht eines Teenagers und selbst andere Dinge allmählich von Macken geplagt sind, will ich das gute Ding einfach nicht hergeben. Aus gutem Grund: time has changed.
Der Markt für Handys ist ein vollkommen anderer als der damalige. Heute will niemand mehr Tasten benutzen, alle fummeln, swutschen und wischen mit ihren Fingern und mit Essstäbchen über ihre Displays. Jeder Benutzer schaut im hauseigenen Store, was so APPgeht. Alle finden das iPhone geil, aber keiner kann es begründen. Und noch dazu werden die Handys irgendwie wieder größer. Die neue Marktmacht haben die Smartphones, die wunderbaren Alleskönner, die so viel sinnlose Sachen können und wissen, die früher niemand (haha, wie altmodisch ich kling!) außer den vielbeschäftigten Business-Managern gebraucht hat. Und das schlimme ist: man kommt einfach nicht drumherum.

Das wurde mir leidlich klar, als ich im Handy-Shop (so ähnlich wie "Vaderfone") die aufgereihten Geräte inspiziert habe. Erstens, Nokia hat irgendwie den Anschluss verpasst. Da lagen vielleicht 2 aktuelle Geräte meines finnischen Lieblings-Hersteller. 2 ernstzunehmende jedenfalls. Etwas weiter fanden sich viele Rentner-Telefone mit entschlackten Funktionen und fliesengroßen Tasten - die entfallen dann natürlich. Überall Samsungs und Motoroller, die um meine Aufmerksamkeit buhlen. Zweitens, werde ich höchstwahrscheinlich nicht um einen Touchscreen herumkommen, denn lediglich das Nokia N97 Mini hat mich als Smartphone-Slider mit seinen vertuschten Tasten noch angemacht.
Aber dabei will ich so ein modernes Handy doch eigentlich gar nicht! Wenn einem vom Verkäufer erklärt wird, dass man für die meisten Handys auch noch die Internetflat nehmen muss, dann werde ich als Kunde doch fast schon genötigt, ständig nach sinnlosem Zeug im studi, auf facebook und bei google zu gucken. Dann ist's um mich geschehen. In der Beziehung bin ich nämlich noch so richtig von der alten Schule. Ich will ein Handy mit großem Display, hochqualitativer Kamera, viel Speicherplatz, leichter Bedienung, edlem Design und möglichst mit Tasten, die einen guten Druckpunkt bieten. Hält denn so ein Teil, das eigentlich nur aus Display besteht, überhaupt einen Sturz (wo ich doch so ungeschickt bin) aus?! Was wird mir schlussendlich schon an Alternativen übrig bleiben... Dann muss ich mich eben anpassen, nehme ein topmodernes Gerät und werde versuchen, viele neuartige Sachen einfach zu ignorieren, um mich auf ein prima neues Handy und kommende 2 Jahre einzustellen. Ich halte euch auf dem Laufenden, bis denne.

Ein Hailight der Werbung

Es gibt echt noch Werbung, die nicht auf den Zeiger geht, sondern einem ein breites Grinsen und lautes Lachen aus den Kiemen abgewinnt. Dafür erhebe ich meine Flosse - Shark-Five!

Dienstag, 4. Januar 2011

Kanye West - My beautiful dark twisted fantasy

(Übertreibungen im Folgenden sind gerechtfertigt.)
Größenwahnsinn und Maximalismus klingen so wunderbar.


Seit ich als Jugendlicher auf Kanye West aufmerksam geworden bin, gehört er zu den wenigen Black-Music-Künstlern, die ich mir seit Jahren immer wieder gern anhöre. Zuerst ist mir sein Name durch viele glanzvolle Hip-Hop-Songs aufgefallen, in denen sein Name durch den Songtext veredelt wurde - zum Beispiel in "Dreams" von The Game oder im noch schickeren Feature-Song "Wouldn't get far". Dann die genialen eigenen Songs "Through the wire", "All falls down", "Jesus walks", "Heard 'em say, "Diamonds are forever" und so weiter (und so sofort), die mich wissen ließen, dass dieser Mann the Shit ist. Jedes neue Album bietet Kracher, die man den ganzen Tag lang hören will. Und nicht, dass der ganze Rest minderwertig ist, nein, sie sind dann eben "nur" richtig gut. Das hat sich aus meiner Sicht auf den folgenden Alben mit Beständigkeit fortgesetzt (kleine Stolperer ausgenommen). Warum das so ist? Kanye ist nicht dieser typische Rapper in extra-extra-large, den die meisten bei Black Music vor ihrem geistigen Auge sehen. Er ist auch kein typischer Rap-Produzent, sondern größenwahnsinniger Künstler, der auch mal die VMA-Bühne stürmt und einen Eklat auslöst.

Kein Song gleicht dem anderen
auf seinem neuen Album - hier überrascht er durch Chor, Gitarre, Piano, dann plötzlich tiefe Wummer-Beats, Glamour, klarer Gesang. Und allgegenwärtig ist purer Prunk. Diese Mischung ist Kanyes unverkennbares Markenzeichen und Erkennungsmerkmal, dass ihn aus der Masse hervorhebt und dazu führt, dass man als Hörer immer auf eine andere Weise begeistert ist. Da fühlt sich nichts aufgewärmt oder wiederverwertet an, alles wirkt frisch zubereitet und vor allem hot. Nachdem ich nur 2 Songs von "My beautiful dark twisted fantasy" kannte, hatte ich so Bock auf diese Platte wie es selten zuvor bei einer CD der Fall war. Mittlerweile höre ich die neuen Lieder täglich, so dass eigentlich Langeweile aufkommen müsste, aber auf keinsten - es macht immer wieder Spaß zuzuhören, wie Kanye zwischen den Stilen umherhuscht, alle in bombastische, vielfältige, abwechslungsreiche und hochtrabende Akustik-Kleider gehüllt, dass man sich denkt, dieses Album gehört auf den Steg der New-York-Fashion-Show. Manchmal fühlt sich das überlastet und nach "tuh matsch" an, aber dieser Makel soll nicht weiter stören. Beim Hören kann man sich regelrecht vorstellen, wie Mr. West in einem 360°-Tonstudio sitzt und wie ein Wahnsinniger an den Reglern fummelt, bis die Puzzleteile ineinandergreifen.
Ich weiß, dass ich zu krassen Hyperbeln neige, aber man muss einfach in dieses Album reinhören, wenn man einen Funken Liebe für Kanyes Songs verspürt. Es klingt einfach frisch, neu und anders. Anspieltipps sind der orchestrale Egomarsch "Power", die Ballade "Blame Game" und mein persönlicher Oberkracher "All of the lights". An. . Ren.