Mittwoch, 26. August 2009

Der WTF-Mensch


Manche Menschen gibt's, die gibt's eigentlich gar nicht. Besser gesagt, die dürfte es gar nicht geben.

Dass der Mensch selbst ein unberechenbares, einzigartiges und individuelles Lebewesen ist, hat der Mensch schon seit geraumer Zeit verstanden. Einen Normalo gibt es nicht, aber dafür glücklicherweise viele Menschen, die einfach reibungslos funktionieren. Ohne, dass sie andere aggressiv massiv stören. Leider gibt es auch viele Menschen, die mich immer wieder zum Grübeln bringen. Ich versuche sie trotzdem zu verstehen und präsentiere euch mal ein paar dieser Exemplare.

Mensch1. Es ist noch gar nicht lange her, da erzählt mir eine Arbeitskollegin im Kino, dass eine junge Mutter, deren Kind gerade 3 Wochen alt war, ihr kleines Glück mit in die Vorstellung zu "Public Enemies" nehmen wollte. Zu "Public Enemies" von Michael Mann. Da, wo geschossen wird, wo Menschen sterben, wo schmutzige Wörter fallen und wo es alles andere als ruhig ist. Ok, sie wollte die Babyschale bestimmt mit der Rückseite zur Leinwand platzieren und auf dem Boden abstellen, was trotzdem absolut unvernünftig wäre. Meine Chefin hätte diesen Plan zwar sicherlich vereitelt, denn das Kind hätte im Saal zu 101 Prozent angefangen zu schreien und zu quieken, doch die junge Frau hatte noch eine andere Idee. Sie hätte das Kind hinter'm Tresen abgestellt. Juhu, dann haben wir während der freien Zeit zwischen den Vorstellungen was zum Spielen.
Ich kann jetzt noch nicht glauben, dass jemandem ernsthaft sowas in den Sinn kommt. Vielleicht hatte sie die Idee, dass ihr Kind eines Tages auch mal Ganxta wird, weil ihm dieser verstörende Tag im Kino den Weg hätte ebnen können; vielleicht hat sie sich auch einfach für die einfachste Lösung entscheiden wollen und sich einen Dreck um die Konsequenzen geschert. Ich jedenfalls bin heilfroh, dass das Kind sich jetzt "Public Enemies" erst angucken wird, wenn der Film auf DVD erscheint und das Kind 12 Jahre alt ist. Ob Schnellschuss-Idee oder nicht - warum hat man sowas mit einem Kind vor? Damit es ans Medium Film heranführt?!

Mensch2. Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich auf Kabel1 eine dieser Sendungen gesehen, in denen Polizisten und andere Ordnungshüter bei ihrer täglichen Arbeit begleitet werden. Nicht, dass ihr jetzt denkt, ich hätte was gegen unsere Helfer in grün, blau oder beige - ich wäre selbst gern einer von ihnen. Jedenfalls wird einer von ihnen gezeigt, wir er mit seinem Kollegen auf Streife im Park ist. Da kommt ein Jugendlicher auf einem Drahtesel daher, er wird angehalten und unverblümt gefragt, ob das Bike geklaut sei. Ganz direkt. Natürlich antwortet er, dass er es mal auf einem Flohmarkt gekauft habe und dass er wisse, dass es ziemlich selten ist, ein solches Spitzenmodell dort zu ergattern. Selbstverständlich lassen die beiden Ordnungshüter ihn vondannen ziehen, was bleibt ihnen auch anderes übrig. Ob geklaut oder ehrlich erstanden, weiß nur der Jugendliche, der sich wenige Minuten später vielleicht noch ins Fäustchen gelacht hat.
Ich finde es erschreckend, für was wir heutzutage gehalten werden: Diebe, Junkies, Kleptomanen - und das Schlimme dabei ist, dass Nachfragen seitens der Cops absolut gerechtfertigt sind. So unverblümt wie die Beiden gefragt haben, so unverblümt klauen Leute nachts Fahrräder als wären es Blumen auf einer Wiese. So zum Beispiel, als ich vor einer Weile einen angetrunkenen Jungen erlebt habe, der sich ein Zweirad-to-go mitnehmen wollte. Doch zum Glück waren alle angeschlossen. Ich hätte ihn wohl sofort zu Boden gedrückt und 110 gewählt.
Wir regen uns vielleicht über leicht dreiste An- und Nachfragen auf, aber es gibt leider einen Grund dafür. Trotzdem lässt sich das seitens des Polizisten doch sicher geschickter verpacken, oder? Das ist für den potenziellen Langfinger ja gleich die Faust im Gesicht und ein Tropfen Pipi in der Hose.

Mensch2.5. Nein, nicht die 3, weil dieses Beispiel nichts Halbes und nichts Ganzes ist, sondern weil es wieder um die Polizei geht. Ich kann ja nichts dafür, ich hab wirklich nix gegen sie (Jungs, lasst mich doch ohne Sport-Test in den gehobenen Dienst!), aber dieses Beispiel hat mich staunen lassen. Gezeigt wird der deutsche Zoll, wie er brav seinem Dienst nachgeht. An der Grenze dann ein Audi A6 Kombi, 2 "hochrangige" Politiker steigen aus, wie der Erzähler mir erzählt.
Die normale Prozedur läuft ab, das Auto kommt erstmal in die Garage und wird auf Schmuggelware durchsucht. Natürlich behaupten die beiden Politiker in den verdächtig langen schwarzen Mänteln, dass sie nur 2 Stangen dabei hätten, wie es sich für brave deutsche Bürger gehört, aber natürlich gilt auch hier die Divise "Arsch lecken!". Plötzlich hat man 8 Stangen aus allen möglichen Fächern des Autos gefischt, da steht der Zoll kurz vor der Leibesvisitation. Wohl leicht verängstigt, gibt einer der beiden Politiker nach, legt seinen Mantel ab und kramt in seiner Achselhöhle rum. Ja, genau da. Ich hab schon von Leuten gehört, die halbe Kühlschränke im Po lagern, aber noch nie habe ich gesehen, dass sich jemand die Stangen unter's Hemd gesteckt hat. 3 Stück an der Zahl (ich will gar nicht genau wissen, wo die waren) und schnell wird klar, wozu der Mantel.
Als hoher Politiker verdient man recht gut, wenn ich nicht irre, aber dann ausgerechnet Zigaretten zu schmuggeln, erschließt sich mir nicht. Wahrscheinlich hat man noch auf "Arbeit" rumgefragt, wer von den Rauchverbot-Befürwortern alles 'ne Stange will, sich aber zu schade ist, mit dem dicken BMW oder Mercedes (Das ist doch ganz einfach, fragt die Ulla!) über die Grenze zu fahren. Ich will nicht pauschalisieren, aber diese Herren waren sicher noch zu geizig, um 30 Euro von ihren Schwarzgeld-Zuschlägen locker zu machen. Sehr dreist, aber hey, wer will zu heutigen Zeiten nicht sparen? Sparen will doch wohl jeder.

Mensch3. Ich gestehe, es geht wieder um ein Fallbeispiel einer solchen Polizisten-Doku-Soap. Bevor ich aber mit "Mensch2.75" weitermache, halte ich mich lieber an "Alle guten Dinge sind 3". Wieder zwei Polizisten, diesmal allerdings auf der Landstraße unterwegs mit einem kompetenten Sachverständiger im Gepäck.
Zugegeben, einer der Polizisten war schon ein älteres Semester und wahrscheinlich nicht mit der Materie vertraut, denn seine fachkundige Meinung attackiert mich als als Motorradfahrer offensiv. Da kommt eine kleine Clique von Motorrad-Fahrern an, die rote Kelle wird gezückt und sofort werden die Karren begutachtet, die für den älteren Herrn logischerweise viiiiieeel zu laut sind. Wer hätt's gedacht, seit der Simson-Zeit haben sich die Zeiten geändert. Prompt soll der Motorrad-Fahrer nochmal schön am Gashahn drehen und seinen Sport-Auspuff (ja verdammt, die sind nun mal laut) präsentieren. Das wtf-igste kommt jetzt: ein Dezibel-Messgerät wird unmittelbar vor den Endtopf gehalten, der Motor wird einmal in den Drehzahlhimmel gejagt und das fachkundige - und überaus neutrale - Urteil der skeptischen Jury lautet ", der ist viel zu laut. Das gibt Bußgeld. Der muss manipuliert sein. Da haben sie doch rumgetüftelt. Betriebserlaubnis erloschen. Bußgeld."
Da hat's mir echt die Sneaker-Socken ausgezogen. Kommt doch mal zu mir, haltet euer Messgerät vor den Sportauspuff meines Motorrads, ich tret aufs Gas und am Ende kommt ein genauso böser Wert raus. Es wäre dasselbe. Der einzige Unterschied wäre, dass an meiner Maschine alles legal ist, alles vom TÜV abgenommen und korrekt ist. In solchen Momenten wünsche ich mir, dass man objektiver ist und nur urteilt, wenn man Ahnung vom Sachverhalt hat. Für sowas hab ich kein Verständnis. Ich freu mich schon auf den Tag, an dem bei mir das Messgerät rausgeholt wird. Ich dreh dann extra auf.

Fazit: Jetzt zu sagen, dass all die Menschen, die ich hier angeschwärzt hab, Nichtswisser und Deppen sind, wäre ebenso falsch wie deren Verhalten. Manchmal hilft Hilfe von einem Außenstehenden, ein Rat oder auch eine zweite Überlegung in Gedanken. Wenn ich mir also Mühe gebe, müsst ihr das aber auch tun, okay?

Dienstag, 25. August 2009

Technik, die begeistert

Normalerweise bin ich nicht jemand, der Neuerungen mag und jeden neuen Schnick-Schnack mit offenen Armen empfängt. Normalerweise riskiere ich nichts, ich bleibe bodenständig und vertraue auf Vertrautes und Bekanntes. So zum Beispiel beim Thema Handy. Seit Beginn bin ich Nokia-Jünger, jedes Modell hat mich vollkommen zufriedengestellt und mir beste Dienste geleistet. Das hat damals mit dem ersten mobilen Klopper angefangen und hat sich von Zeit zu Zeit so fortgesetzt. Ok, dieses eine mal war's auch mal ein Sagem MyX6, aber das hatte anno 2005 (?) eine Kamera mit sagenhaften 0,3 Megapixel und ein schickes Design obendrein. Ansonsten Nokia, wie gesagt.

Bis vor kurzem hatte ich noch mein 6288, ein Prachtexemplar. Ein schwarzer Slider, mit Klavierlack veredelt, 2 Millionen Pixel und einfachster (sirteen-freundlicher) Bedienung. Etwas klobig, aber das kann man auch als muskulös oder gut proportioniert ansehen.
Nachdem der interne Speicher von einem 1 Gb mit 900 Fotos und allerlei überflüssigen Videos gefüllt war, ist es regelmäßig abgekackt, aber auch darüber lässt sich bei wahrer Liebe hinwegsehen. Nach 2 Jahren Vertrags-Ehe dann die ungewollte Scheidung und der damit verbundene Handy-Wechsel. Natürlich sollte sofort ein neues tolles Nokia her, aber fuck it - time has changed!

Mein Vater hat ein Samsung, vielleicht etwas über ein Jahr alt. Die Bedienung ist, gelinde gesagt, für'n Popo. Um mir ein Bild anzugucken, muss ich mich durch zig überflüssige Menüs und viel zu viele Optionen klicken. Arsch lecken, aber das ist die Zukunft.
Ultra-naiv wie ich bin stolzier ich also zu Vodafonde, werde indirekt gezwungen ein neues Handy zu nehmen oder dem alten beim Verwittern zuzugucken und nehme das in meinen Augen hübscheste Nokia. Wieder ein kleines schwarzes, sehr elegantes Slider-Handy. Es hört auf den Namen Nokia 6210 Navigator. Abgesehen davon, dass ich das Ding als Navi für 5 Euronen im Monat benutzen könnte, was bei täglichen Stadtfahrten etwas nutzlos ist, ist es noch ein normales Handy zum Simsen, Telen und Fotofieren - keines dieser überfrachteten Multifunktions-iPhone-Abklatsch-Gedöns-Dinger. Ich frage den (natürlich durch meine ständige Fragerei) leicht gestressten Verkäufer, ob die Bedienung bei Nokia denn ein und dieselbe sei und er sagt "ja". Nur blöd, dass ich nicht beachtet habe, dass er vom heutigen Standpunkt ausgegangen ist, 2 Jahre nach meinem letzten Handykauf.

Kaum Zuhause angekommen, ereilte mich die bittere Realität. Die Bedienung des 6210 Navigator entspricht fast genau dem des Samsungs - in den letzten 2 Jahren gab es bei den Handyherstellern wohl einen Trend, den ich verpasst hab. Es sind bestimmt 2 Wochen vergangen, bis ich mich endlich mit dem neuen Gerät eingefuchst hatte- da waren wüste Beschimpfungen und Ausraster nicht die Seltenheit. Mittlerweile hab ich alles so ähnlich einstellen können, wie es auch beim 6288 war. Und was soll ich sagen? Ich hab mein Handy wieder lieb. Es nicht genau wie mein altes, aber zum Glück so ähnlich. Es hat nur etwas Zeit gebraucht, sich an alles Stück für Stück heranzutasten. Mein Handy kann sich also theoretisch auf die Zeit mit mir freuen, yeehah. Ich darf nur nicht dran denken, wie es uns in 2 Jahren geht.

Auf zu neuen Ufern

Ähm, hallo. Ich bin da. Irgendwie.

Nachdem Leute wie dsr und Maik mein Interesse geweckt haben, wollte ich mir auch so ein schickes Ding mit Namen "Blog" zulegen und auf der Welle mitschwimmen. Scheinbar hat's auch irgendwie geklappt, denn nach ein paar Minuten im Editor sieht's hier schon ganz gemütlich aus. Vielleicht fehlt noch schicke Tapete oder ein flauschiger Vorleger, aber mir taugt's.
Dass ich das als der größte Tollpatsch, Dämel und N4p im Sonnensystem geschafft hab, verdient schon etwas Ankerkennung, finde ich. Dsr hat mir damals prognostiziert, ich würde das mit meinem beschränkten Horizont nicht in 10 Jahren hinbekommen (den genauen Wortlaut erspar ich euch), aber here it is. Mein Blog.

Wie immer, brauch ich natürlich wieder massig Hilfe, um das alles hier auf Vordermann zu bringen, damit der Blog meinen gigantischen Ansprüchen gerecht wird, aber ich hoffe einfach auf humanitäre Helferlein.

Tipps, Tricks und allerlei Kniffe dürft ihr mir gern verraten, bis dann probier ich etwas rum und hoffe, dass nicht gleich alles in Flammen aufgeht...