Sonntag, 15. November 2009

Them Crooked Vultures

Es gibt Projekte, die verfolgt man mit jedem Atemzug. Jeden noch so kleinen Info-Schnipsel saugt man wie ein Schwamm auf, um ihn zu all den anderen zu packen - fein sortiert, versteht sich. In Windeseile entsteht Vorfreude und bei völlig übersteigertem Enthusiasmus auch ein Hype. So geschehen bei "Crank 2", beim letzten Monkeys-Album und nun beim selbstbetitelten Debüt des Super-Rock-Trios "Them Crooked Vultures".


Eine tolle Sache vermengt mit einer anderen tollen Sache, ergibt zu 99 Prozent eine noch tollere Sache: so wird Wurst mit Brötchen zu einem leckeren Wurstbrötchen. "Queens Of The Stone Age", "Foo Fighters" und "Led Zeppelin" werden dann zu "Them Crooked Vultures", bestehend aus Josh Homme (QOTSA-Frontmann und "Humbug"-Producer), Dave Grohl (Nirvana-Drummer und "Foo Fighters"-Frontsau) und John Paul Jones (legendärer Bassist von "Led Zeppelin"). Drei musikalische Big Player und eine gemeinsame Platte - was kommt am Ende dabei raus?
Erste Pläne für dieses Projekt gab Grohl schon 2005 in einem Interview bekannt, in den folgenden Jahren folgte viel Geheimniskrämerei und Tuschelei, bis 2009 "aus Versehen" der Bandname in einem Interview ans Tageslicht kommt. Dann vor wenigen Monaten werden auf einmal erste Gigs in Clubs und auf Festivals gespielt (Karten wandern wie Lebensmittelmarken über die Theke). YouTube wird zu meinem wichtigsten Freund, denn Live-Ausschnitte lassen erahnen, wie sehr diese Kombo abgeht. Wieder kurze Zeit später werden erste Instrumental-Schnipsel im Netz veröffentlicht - und die brechen mir das Genick. Sie sind nur 30 Sekunden lang, aber gehen ab wie ein Zäpfchen extra long und extra hard. Geknüppel, Gedudel und ich bin geohrwurmt und verdammt nochmal gerockt!

"No one loves me and neither do I. It makes perfect sense..."

Mit diesen Minis und der krachigen Single-Auskopplung "New Fang" musste ich vorlieb nehmen, bis ich am 13. November das einzige im Marktkauf erhältliche Exemplar des Albums ergattern konnte - WHJGJGTU!!!!111! Yeah! Rein damit ins Autoradio, der Nachhauseweg wird spontan um einige dutzend Kilometer verlängert, damit ich es endlich genießen kann. Und obwohl ich alle Songs schon von YouTube kannte, saß ich absolut begeistert und eingelullt im Auto, während der Lautstärke-Pegel in Trommelfell gefährdende Sphären stieg. Mittlerweile kenne ich alle Songs nahezu in- und auswendig und ich bereure den Kauf keineswegs. Never ever!
Im Grunde klingt das ganze Album sehr nach Stoner-Rock, man merkt schnell, dass godlike Josh seine talentierten Griffel im Spiel hatte. Zu Jones und Grohl kann ich irgendwie leider nicht so viel sagen, aber fest steht, dass dieses Album von Leidenschaft und Spaß an der Freunde durchzogen ist. Die Riffs sind hart und griffig, die Drums entfesseln ein orkanartiges Gewitter, der Bass ist total verspielt und eingängig und der zarte, teils smarte bis harte Gesang variiert angenehm. Immer wieder markante Textstellen und dann diese unzähligen eingängigen Melodien.
Ich empfehle, zumindest einmal reinzuhören, die Band hat freundlicherweise jeden Song in voller Länge und bester Qualität auf YouTube gestellt - runterladen wird allerdings mit Tod durch Steinigung bestraft! Meine persönlichen Lieblinge sind das Eröffnungsstück "No one loves me & neither do I", Single-Auskopplung "New Fang", der wummernde Genickschuss "Elephants", der "Scumbag Blues", die groovige Rock-Nummer "Gunman" und Schlusslied "Spinning in Daffodils". Ich bin jedenfalls rundum glücklich, die 16,99 Euro sind gut angelegt und die ersten 12 Rezensionen auf amazon.de sehen ebenso rosig aus: jeweils 5 von 5 Sternen. Stellt sich noch die Frage "Hol ich mir Karten für das Konzert am 7.12. in der Columbiahalle?".

Hier der Link zu "New Fang", den Rest solltet ihr auch allein finden. KLICK

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