Dienstag, 26. Oktober 2010

God of War: Ghost of Sparta

Es regiert wieder die blutrote Freude.


Erst im März wurde die martialischste Actionreihe der PlayStation-Geschichte unter tosendem Klingenrasseln und mit blutigem Bombast beendet, da schickt Sony den grimmigsten Bartträger der Welt los, noch einmal der halben Chefetage des Olymps die Hörner zu stutzen. "God of War 3" war zweifelsohne ein würdiger Abgang, doch ich hatte das Gefühl, man wollte das Spiel auf Biegen und Brechen mit möglichst vielen Wow-Momenten füllen, um die Kiefer der Spieler scharenweise aushaken zu lassen. Doch am Ende stellte sich so etwas wie Sättigung ein, da das Niveau schwer steigerbar war und dementsprechend an einem Limit angelangte, wo XXL-Biester nicht mehr so besonders anmuteten wie noch in Teil 1 und 2. So wie in ein 0,3l-Glas kein halber Liter Bier passt, sollte man auch nicht in 10 Stunden ein Highlight ans nächste Reihen, sondern den Spieler mit Häppchen anfüttern, ihn hungrig machen, um ihm dann bis Oberkante-Unterlippe die volle Ladung zu verpassen. Beim mobilen Erstling "God of War: Chains of Olympus" gelang das wiederum nicht perfekt, aber sehr gut. Für weiteres, siehe Review.

Demnächst, wohl am 5. November oder eine Woche später, betritt Kratos erneut unter hohen Erwartungen die PSP-Bühne, um die Geschichte zu erzählen, die sich nach der Übernahme von Ares' Tron ereignete. Und er schickt sich an, mit dem quasi Vorgängertitel den Boden aufzuwischen, wie er es auch mit Hades' Untoten macht. Eine nicht zu kurze Demo steht seit einigen Wochen im PSN-Store bereit und wartet dort auf interessierte Spieler. Nach 3 Testschnetzeleien und toll inszenierten Trailern bin ich der Meinung: dieses Spiel gehört in jeden UMD-Schacht.
Natürlich ist es immer noch die gleiche Grundformel aus Orbs, Viereck, Dreieck, Rätsel, Bosskampf und Zwischensequenz, doch es reicht noch, um auf der Qualitätstreppe zwei Stufen über der Konkurrenz zu stehen. Um einige Neuerungen haben sich die kompetenten Entwickler von "Ready At Dawn" nämlich gekümmert: so kann Kratos zum Beispiel Flächen im Surferstyle herunterschlittern, er kann mit Schild und Schwert Spartas in den Kampf ziehen und den griechischen Sagengestalten mit neuen Moves gewaltig das Fleisch über die Ohren ziehen. Ebenfalls verbessert wurde die Grafik, die nicht viel weniger als State-of-the-art und over-the-top ist. Allein wie der Regen auf dem peitschenden Kahn herunterprasselt, ist eine wahre Augenwonne. Kratos sieht athletischer und ausdefinierter als zuvor aus, alle Scharmützel laufen flüssig und neues detailliertes Gegnerpack gibt es scharenweise zu bewundern und abzumurksen. Kleine Ekelkrabben, glitschige Fischmenschen, teleportierende Fleischgötzen und der ganze Rest wartet nur darauf, dass Kratos sie auf einen Badeurlaub in den Fluss Styx, und zum Bräunen in die brodelnden Lavaschlunde des Hades befördert. Der serientypische Bombast zeigt sich in der Demo in Form von Scylla, einer mächtigen Bestie des Meeres, die mit langen Tentakeln und spitzzähniger Fratze schöne Erinnerungen an den legendären Kampf auf hoher See gegen die Hydra weckt. Von Anfang bis Ende der Demo lohnt wirklich jeder heruntergeladene Megabyte. Jeder Action- und Kratosliebhaber sollte sich auf dieses neue Kapitel freuen.

Was beim Anspielen noch nicht erkennbar ist, aber in bisherigen Trailern angepriesen ist, ist die hochgradig interessante Story. "God of War: Ghost of Sparta" will endlich klären, was es mit Kratos' verschnörkelter Tätowierung, seinen wahren Beweggründen und seiner familären Vergangenheit auf sich hat. Na wenn das kein Versprechen ist, auf das die Jünger schon so lange warten! Die wohl interessanteste Komponente dürfte dabei die Geschichte um Deimos sein, Kratos' in Teil 1 erwähnten Bruder. Doch seht selbst und frohlockt:



Wem das nicht reicht, das olympische Gamerfeuer in der Brust zu entfachen, dem sei auch dieser tolle Trailer ans Herz gelegt:



Hell yeah, wetzt die Chaosklingen!

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